Die Nacht zum ersten Mai ist nach altem Brauch gänzlich der Liebe gewidmet. Die Junggesellen singen den auserkorenen Mädchen das Lied der Maiennacht und schmücken ihr Haus mit einem Birkenzweig.
Auch spielen einige Mitglieder des Musikvereins an verschiedenen Orten die Maiennacht. Sie tragen ihren Liebchen, den Jubelpaaren der Goldhochzeit sowie der Dorfbevölkerung an verschiedenen Kreuzungen das Lied vor.
Heimlich bei sternenklarer Nacht,
Wenn niemand außer uns mehr wacht,
bei des Lockrufes süßem Schall
der heimgekehrten Nachtigall
zieh’n wir durch Busch und Land hinaus
zu schmücken unsers Liebchens Haus.
Welch schöne Nacht, die Maiennacht,
wenn uns das Glück der Liebe lacht.
Heim zieht’s, es pflanzt der frohe Hauf
Vor Liebchens Tür den Maibaum auf,
klopft wie ein Hammer dann das Herz,
dann tönt es leise himmelwärts.
Mög dieser Gruß die Maid erfreu’n
und uns ihr Lohn beschieden sein.
Welch schöne Nacht, die Maiennacht,
wenn uns das Glück der Liebe lacht.
Durch unseren Sang vom Schlaf erwacht,
hat sie sich eilends aufgemacht;
lugt hinterm Fenster still heraus,
All unser Sehnen wird erhört,
wenn Hand und Herz sie uns gewährt.Hab
Dank, du schöne Maiennacht,
die uns das Glück der Lieb‘ gebracht
