Im Skikeller von Herzebösch, dort wo alles angefangen hat, wurde der erste ostbelgische Teilnehmer an einer Winterolympiade geehrt. Für Thierry Langer ein Heimspiel, das ihm sichtlich Freude bereitete. Viele Wegbegleiter, Freunde und die Familie wohnten der Ehrung in Elsenborn bei, die auf eine Initiative der Gemeinde Bütgenbach und deren Sportrates zurückging. Wir sprachen mit dem sympathischen 26Jährigen.
Thierry Langer, was bedeutet Ihnen diese Ehrung?
Das ist eine Anerkennung, die ich sehr schätze. Sie kommt aus der eigenen Region und macht mich stolz, da man mich auch als Vorbild für die Jugend sieht. Das versuche ich auch zu sein. Zudem freut es mich sehr, dass so viele Leute gekommen sind, um das zu feiern.
Das Olympia-Jahr war hart für Sie. Wie haben Sie den Hochleistungssport und das Studium unter einen Hut gebracht?
Ich habe so viele Wettkämpfe wie noch nie gemacht. Das war auf jeden Fall ein hartes Stück Arbeit und am Ende war es positiv. Ich muss auch sagen, am Ende war’s genug. Das war mein erstes professionelles Jahr, in dem ich jede Woche einen Wettkampf hatte. Es ist eine gute Sache, wenn es sich am Ende auszahlt. Im Moment habe ich jede Menge Spaß dabei und dann ist es nicht schlimm, wenn es ein harter Winter ist.
Wie geht es jetzt weiter?
Ich habe meine Masterarbeit gestartet, die im Januar fertig sein wird. Das wird auch einen Einfluss auf meine Trainingsvorbereitungen haben, da ich nicht mehr so viel Zeit wie in den letzten zwei Jahren haben werde. Dennoch werde ich weiter trainieren und versuchen, gute Resultate zu erzielen. 2022 findet die nächste Winterolympiade statt, das ist mein großes Ziel. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, das Studium abzuschließen und somit auch etwas nach dem Sport zu haben.
Werden Sie sich auf den Biathlonsport konzentrieren oder, wie in dieser Saison, Biathlon und Langlauf kombinieren?
Normalerweise Biathlon. Wie gesagt, ich möchte mich für die nächsten Olympischen Winterspiele im Biathlon qualifizieren. Das wollte ich eigentlich schon dieses Jahr erreichen. Biathlon ist meine Lieblingsdisziplin. Ich bin sehr optimistisch gestimmt, dass ich es bis dahin schaffen werde.
Familie, Skiclub, Verband und viele Ehrenamtliche haben bei dem Projekt Olympia geholfen. Inwiefern haben all diese Leute zu diesem Erfolg beigetragen?
Absolut und das über mehrere Jahre hinweg. Ich mache seit 12 Jahren Biathlon. Da gehören unzählige Leute dabei. Wenn ich sie aufzählen müsste, würde ich auf jeden Fall jemanden vergessen. Das Schöne ist, dass die meisten auch aus unserer Region kommen und dass die meisten das auch ehrenamtlich machen, was nicht selbstverständlich ist. Das zeigt, dass die Leute hier mit Herzblut dabei sind und versuchen, den Jugendlichen etwas mitzugeben. Sei es das „Sportler sein“, sich selber zu organisieren und in der Gruppe etwas zu machen oder Erfolge im Leistungssport zu erzielen.
Sie sind auch Musiker. Kommt die Musik im Moment nicht zu kurz?
(lacht) Ja, die Musik kommt zu kurz. Wenn ich in Elsenborn bin, dann schaffe ich es noch hin und wieder zur Probe des Musikvereins. Mittlerweile ist das aber so selten der Fall, dass ich mein Instrument vorübergehend an den Nagel hängen muss, weil die Zeit einfach fehlt. Ich bin viel unterwegs und nur sehr selten hier in der Region, meistens nur für einige Tage. Dann nehme ich mir auch Zeit für andere Dinge und da muss die Musik leider etwas zurückstecken.
Jm